Rezension

Der Tod und andere Höhepunkte meines Lebens

Der Tod und andere Höhepunkte meines Lebens von Sebastian Niedlich
4,99€ als e-book
Erschienen bei dot.books
372 Seiten
5 Punkte

Der Tod und andere Höhepunkte meines Lebens in drei Worten?

Außergewöhnlich, Humorvoll, philosophisch.

Wie war die Handlung?

Das Buch beginnt, recht dramatisch und traurig, mit dem Tod der Oma des Protagonisten Martin. Während des letzten Krankenbesuchs trifft der 7-jährige Martin auf den Tod höchstpersönlich. Er ist der einzige Mensch, der den Tod sehen und mit ihm sprechen kann. Es bahnt sich eine einzigartige und ungewöhnliche Freundschaft an, die Martin besondere Fähigkeiten und Ereignisse zuteilwerden lässt.

Der Leser begleitet Martin durch sein Leben: Von der Grundschule in die Oberschule, von der Ausbildung in den Beruf, die erste Liebe und das Erwachsenwerden. Und überall ist sein Freund Tod mit dabei.

Wie waren die Figuren?

Martin war mir von der ersten Seite an sympathisch. Er beginnt seine Geschichte kurz vor seinem Tod und erzählt im Rückblick seine Lebensgeschichte. Bereits der 7-jährige Martin hat eine Schlagfertigkeit, die mich zum Schmunzeln brachte. Und auch später kann ich mich durch aus oft mit ihm identifizieren.
Tod ist ebenfalls eine tolle Figur. Er ist nicht als Skelett, sondern auf sehr charmante Weise neuinterpretiert worden, die mir eine neue Sicht auf den Mythos Tod geschenkt hat.
Tod und Martin in Kombination bescheren dem Leser ein urkomisches Buch, voller Sarkasmus, Witz und Charme, regt aber durch sein philosophisch und menschlich tiefgreifendes Thema zum Nachdenken an. All diese Fähigkeiten vereinen die beiden Protagonisten in sich.

Wie war der Schreibstil?

Die Geschichte ist aus der Ich-Perspektive von Martin geschrieben. Dadurch wird die gesamte Handlung unmittelbarer und der Leser fühlt sich, als würden ihm all die Dinge passieren, die Martin geschehen. Der Schreibstil ist dabei flüssig, besticht durch eine wunderschöne Wortwahl und trägt die gesamte Geschichte. Es gibt keine Ecken und Kanten, alles ist wunderbar rund und fließend.

Was war gut?

Mir hat, neben den Figuren und dem außergewöhnlichen Thema, vor allem das Ende gefallen. Es war so herrlich überraschend und anders als erwartet. Ich dachte, dass ich wüsste wie das Buch enden würde und wurde überrascht. Selten hat mich ein Ende so überrascht und glücklich gemacht wie bei diesem Buch.
Auch die Darstellung des Todes hat mir sehr gut gefallen. Ich hatte bis dato noch nie davon gehört und war positiv überrascht, dass es Länder gibt, die sich den Tod genau so vorstellen, wie er in diesem Buch gezeigt wird. Eine wirklich beruhigende und schöne Vorstellung.

Was war nicht so gut?

Ich kann mich nicht erinnern, dass mir irgendetwas an diesem Buch missfallen hat.

Gibt es etwas Außergewöhnliches?

Ja, das Thema. Allein der Titel ist schon außergewöhnlich und ein Hingucker. Die Darstellung des Todes war für mich etwas völlig neues und auch der Umgang mit dem Thema Tod innerhalb des Buchs hat mir sehr gut gefallen. Tod und Martin haben eine sehr kontroverse Einstellung dazu und kommen in ihren Sichtweisen nicht überein. Die offene Diskussion zwischen den Protagonisten regt stark zum Nachdenken an, was mir persönlich sehr gut gefallen hat. Dabei wird allerdings keine Antwort gegeben, vor allem keine, die einen Anspruch auf Allgemeingültigkeit hat. Letztendlich muss jeder Mensch für sich mit dem Thema Tod zurechtkommen und dieses Buch kann einem vielleicht sogar dabei behilflich sein. Natürlich nur mit einer gesunden Portion Humor.

Kann ich Der Tod und andere Höhepunkte meines Lebens weiterempfehlen?

Ja! Auf jeden Fall. Ich habe selten ein Buch gelesen, dass ein so schweres und philosophisches Thema so leicht und lustig transportiert wie Der Tod und andere Höhepunkte meines Lebens. Etwas Abstraktes wie der Tod wird zu einem greifbaren Charakter gemacht, der eine für mich neue Darstellung der gesamten Thematik mit sich brachte. Martin vertritt eine gänzlich andere Ansicht als Tod, wodurch der Zwiespalt der menschlichen Gefühle zu diesem Thema offenbart wird.
Dennoch ist das Buch humorvoll und nicht so düster, wie man es erwarten würde. Danke für die Bereitstellung im Rahmen der Lovelybooks Leserunde.

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