Rezension

Die 13. Jungfrau

Titel Die 13. Jungfrau
Reihe
Band 1. Band
Autor Katharina Münz
Übersetzer
Illustrator
Verlag Schruf & Stipetic
Erschienen als e-Book
Genre Historischer Roman, Liebesroman
Preis 8,99€ [RE] Werbung
Seitenzahl 450 Seiten
Bewertung .....

Die 13. Jungfrau in drei Worten?

Historisch, knisternd, emotional.

Das Cover?

Das Cover fand ich auf den ersten Blick ziemlich süß. Es passt im Nachhinein aber perfekt zum Buchinhalt. Man sieht eine junge Frau mit Schwert oder Stab, so genau kann ich das leider nicht erkennen, im Kupferstich anmutenden Stil dargestellt. Die Darstellung hätte so von der künstlerischen Gestaltung aus dem Mittelalter stammen können, da einige Elemente der heutigen Kunst darin fehlen. Der hellorange leuchtende Hintergrund in Kombination mit einer Stadt, ich vermute Köln, lässt auf eine Stelle circa in der Mitte des Romans deuten. Alles in allem ist das Cover sehr stimmungsvoll und passend.

Die Handlung/Das Setting?

Wer meinen Blog schon länger liest, weiß, dass ich historische Romane in jeglicher Art sehr gerne habe. Egal ob Mittelalter oder 20. Jahrhundert, ich liebe es einfach in andere Zeiten abzutauchen. Auch bei der 13. Jungfrau konnte ich dies sehr gut. Katharina Münz schildert ein durchaus historisch korrektes Bild, angereichert mit ein wenig Phantasie, die die Leerstellen der historischen Geschichtsschreibung ausfüllt. Besonders toll fand ich, wie die Autorin es geschafft hat, historische Größen einzubauen, die mir noch viel mehr das Gefühl gegeben haben, eine Legende zu lesen. Das hat mir sehr gut gefallen. Ab circa der Hälfte verändern sich jedoch die Stimmung und das Gesamtgefüge. Ich verrate euch nicht, was passiert, aber der zweite Teil konnte mich dann so richtig von sich überzeugen.

Der Schreibstil von Katharina Münz?

Mir hat der Schreibstil gut gefallen. Die Autorin hat glücklicherweise darauf verzichtet mittelalterliche Syntax und Ausdrucksweise zu verwenden. Ich habe Bücher gelesen, die auf diese Weise versuchen, das Mittelalter auch in der Sprache zu imitieren. Es funktioniert einfach nicht. Dieses antikisierende Moment kann man viel besser durch das Setting transportieren. Von daher habe ich mich in Die 13. Jungfrau sehr wohlgefühlt. Es wurden keine stark modernen Worte verwendet, aber auch kein Anspruch auf Altertümlichkeit gestellt. Somit fällt es dem Leser sehr leicht, in die Geschichte einzutauchen. Eine kleine Gewöhnungszeit braucht man aber für die Namen, bei denen ich mich oft gefragt habe, wie sie ausgesprochen werden. Ich hatte da so einiges aus der Mediävistik im Hinterkopf, dennoch habe ich bei den Namen geknobelt. Gut eingearbeitet waren Fremdwörter und Melwyns Wechsel innerhalb der Sprachen.

Die Figuren in Die 13. Jungfrau?

Melwyn konnte mich von Anfang an von sich überzeugen. Was ich schade fand, war ihr mangelndes Selbstbewusstsein, aber da habe ich einen durchaus modernen Standpunkt, das weiß ich. In ihrer Zeit und mit ihrer Herkunft wird sie vermutlich nicht anders gedacht haben können, aber genau wissen wir das nicht. Sehr gut dargestellt fand ich auch ihre Religiosität. Sie ruft in Notsituationen um Hilfe an, ist gottesfürchtig aber nicht auf den Kopf gefallen. Zudem ist sie unendlich loyal und familienbewusst. Auch einige Stellen mit Kevern kann ich mir ziemlich gut vorstellen, wobei ich dort ziemliches Mitleid mit ihr hatte. Und der zweite Teil des Romans hat dann schließlich meine Wünsche für Melwyn erfüllt. Ich mag Ifill einfach so sehr! Er ist ein so unendlich netter Kerl, nicht, dass Kevern nicht nett sei, aber Ifill ist schon eine andere Klasse Mann. Kein Krieger, kein tumber Tor, sondern ein liebevoller Mensch, der genug Kämpfe gesehen hat, ohne feige zu sein. Die Nebenfiguren haben mir auch gefallen, wobei sie alle immer recht kurz nur in der Geschichte verweilen. Am besten fand ich aber die Metbrauerin Hallbjörg. Sie hat es mir angetan.

Positives?

Es wird ein durchaus realistisches Bild des Mittelalters entworfen. Zudem funktioniert die Geschichte auch nur im Mittelalter gut, wodurch das Mittelalter selbst nicht nur schnödes Beiwerk ist. Die Figuren und ihre Schicksale konnten mich sehr berühren. Vor allem der zweite Teil des Romans hat dann mein Leserherz höher schlagen lassen, da dort dann die richtig großen Emotionen aufkommen. Immerhin hatte ich mich gefragt, ob das alles ist, was Melwyn bekommen sollte. Glücklicherweise kommt eine spannende Wende, die dem romantischen Leser einige Wünsche erfüllt.

Negatives?

Es ist nicht wirklich negativ, nur Motzen auf höchstem Niveau: Ich hätte gerne bereits jetzt den Folgeband! (Zumindest wurde getwitter, dass es einen weiteren Band gäbe :O) Man merkt es dem Ende an, zumindest weckt es im Leser diese Hoffnung, dass das Ende nicht der Schluss der Geschichten um Melwyn ist. Ich würde gerne noch so viel mehr über Melwyn erfahren. Immerhin schreit ihr Dasein als Schildmaid nur so nach Abenteuern!

Empfehlung zu Die 13. Jungfrau?

Jeder, der historische Romane, Liebesgeschichten und das ganz große Glück kombiniert mit Schicksalsschlägen mag, wird hier alles finden. Ein stimmiges Gesamtpaket, das mir tolle Lesestunden bereitet hat. Ich danke dem Schruf & Stipetic Verlag, Katharina Münz und auch Sarahsuperwoman herzlich für die Vermittlung, Bereitstellung des Rezensionsexemplars und den super netten Austausch darüber.

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