Rezension

Harry Potter und das verwunschene Kind

Titel Harry Potter und das verwunschene Kind
Reihe Harry Potter
Band 8. Band
Autor J.K. Rowling, John Tiffany & Jack Thorne
Übersetzer Klaus Fritz und Anja Hansen-Schmidt
Illustrator
Verlag Carlsen Verlag
Erschienen als Hardcover
Genre Fantasy, Theater
Preis 19,99€
Seitenzahl 336 Seiten
Bewertung
Harry Potter und das verwunschene Kind
Harry Potter und das verwunschene Kind

Harry Potter und das verwunschene Kind

Ich erinnere mich noch ziemlich genau an meine Reaktion als ich erfuhr, dass es einen neuen Harry Potter geben wird. Nicht mal die Nachricht, dass es sich hierbei um ein Theaterstück handelt, konnte meine Freude dämpfen. Zu sehr hoffte ich darauf, Antworten auf meine unzähligen Fragen zu erhalten, die mich seit Ende des letzten Bands beschäftigten. Leider wurden nicht alle Fragen beantwortet, wenn auch Harry Potter und das verwunschene Kind ein solider Nachfolger ist.

Wo genau soll ich anfangen? Der Potterhead in mir ist auch einige Zeit nach der Lektüre noch ein wenig enttäuscht. Nicht, weil ich keinen Harry Potter Roman bekommen habe. Die Form als Theaterstück fand ich fesselnd und spannend zugleich. Vielmehr liegt meine Enttäuschung in den Figuren begründet. Und auch hier liegt es nicht daran, dass nicht Harry und seine Freunde im Vordergrund stehen, sondern dessen Sohn Albus Severus. Nein, meine Enttäuschung gründet in den inkonsistenten Figuren und den offen gebliebenen Fragen.

Mir ist klar, dass sich Harry und Co seit Ende des siebten Bands weiterentwickelt haben. Hätte ich jedoch die Namen zu den jeweiligen Figuren nicht gehabt, ich hätte sie nicht wiedererkannt. Vor allem Ron und Ginny konnte ich nicht erkennen. Ginny, die durchsetzungsstarke Frau, die Harry im Kampf gegen Lord Voldemort unterstützt, habe ich nicht entdecken können. Und Ron war einfach eine verblödete Version seiner selbst. Versteht mich bitte nicht falsch. Ich hatte beim Lesen Spaß und bin gut vorangekommen. Auch habe ich viele Rezensionen zu Harry Potter und das verwunschene Kind gelesen und wusste, dass dies kein Harry Potter im herkömmlichen Sinne ist. Aber dennoch hatte ich die Erwartungshaltung, dass ich zumindest die Helden der Reihe charakterlich wiedererkennen könnte. Dass ich das nicht oder nur bedingt konnte, ist natürlich ein Wehrmutstropfen.

In Buchform ist der Plot von Harry Potter und das verwunschene Kind zu wirr und zu wenig begründet

Leider muss ich auch sagen, dass ich die Motivation des Plots und einige Wendungen nur schwer nachvollziehen kann. Stellenweise kamen mir Plottwists sehr erzwungen vor, weil sie in meinen Augen nicht ordentlich motiviert oder vorbereitet wurden. Plötzlich treten Figuren auf den Plan, die für alle anderen wohlbekannt sind, dem Leser allerdings nicht. Hier fehlte es mir eindeutig an JK Rowlings Detailverliebtheit. Vor allem aber kam bei mir vor allem die geliebte magische Atmosphäre eines Potter-Romans nicht auf.

Alles in allem kann ich sagen, dass Harry Potter und das verwunschene Kind ein netter Nachfolger ist, der mit den ersten sieben Bänden allerdings nicht mithalten kann. Wer nach Spuren liebgewonnener Figuren sucht, kann unter Umständen enttäuscht werden. Wer es allerdings schafft, frei von jeder Erwartungshaltung an das Theaterstück zu gehen, kann durchaus einen gewissen Zauber entdecken.

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6 Kommentare zu diesem Beitrag

  1. Hallo,
    ich muss dir recht geben. Ich mochte sowohl die Form als auch die Geschichte an sich (obwohl es etwas zu „Täglich-grüßt-das-Murmeltier“ war. Aber es fiel mir auch schwer, die Charaktere wiederzuerkennen. Klar, sie sind nun erwachsen und alles, aber es war schon ein großer Bruch. Klar, war es auch ein großer Zeitraum, aber es war … schwierig. Dracos Vergangenheit hat mich aber berührt und die beiden Jungs mochte ich auch.
    Ich habe deinen Beitrag bei meiner Blogwanderung verlinkt.
    Gruß,
    Daniela

    1. Hallo Daniela,

      deine Worte treffen es wirklich ziemlich gut. Ich habe vor allem Ron nicht wiedererkannt. Er war doch vorher nicht so… doof? Ich konnte de FIguren einfach nicht in mein Herz schließen, so leid es mir tut…

      Draco war für mich der heimliche Star des Buchs, da er mir – rückblickend betrachtet – in den Hauptbüchern doch ziemlich leid tut. Daher war es echt toll, mehr über ihn zu erfahren.

      Es freut mich, dass dir meine Rezension so gut gefallen hat. Lieben Dank!

      Liebe Grüße
      Nina

  2. Hey du 🙂
    Ich muss sagen, dass ich dir leider nicht ganz zustimmen kann, da ich das Lesen absolut genossen habe. (Hab mir das Buch während meinem England Urlaub gekauft und hatte eigentlich vor, mit Zeit zu lassen, hab es dann jedoch trotzdem an einem Tag verschlungen.)
    Klar, es ist kein Roman im eigentlichen Sinne, es ist halt ein „Drehbuch“. Ich muss für die Uni sehr viele Dramen lesen, weshalb ich mit der Form vielleicht besser umgehen konnte? Und es ist anders, keine Frage. Aber irgendwie schien mir das stimmig, da es ja auch nicht realistisch wäre, wenn die Charaktere sich in den 19 Jahren die im Buch vergangen sind 0 verändert hätten.
    Und es ist halt einfach gemacht, um aufgeführt zu werden, muss man auch bedenken.
    Aber ich kann verstehen, dass so mancher Plottwist etwas unnatürlich gewirkt hatte (bin selbst nicht unbedingt ein Fan von Voldis Tochter, ist irgendwie nicht ganz plausibel). An sich jedoch fand ich es eine wirklich tolle Geschichte, auch wenn sie, wie du schon sagst, mit der eigentlichen Reihe nicht ganz mithalten kann.

    Liebe Grüße,
    Smarty <3

    1. Hi auch 🙂

      mit der Form hatte ich keine Probleme. Im Studium habe ich auch viele Stücke gelesen. Und natürlich ist ein Stück auf dem Papier immer ganz anders, als auf der Bühne.

      Dass sich die Figuren verändern, war mir auch klar. Aber irgendwie war so kein Funken des Wiedererkennens da. Es war nicht die Tatsache, dass sich die Figuren verändert haben, sondern wie. Das war eben sehr schade. Es gab an vielen Figuren Charakterzüge, die ich hier nicht entdecken konnte. Aber dennoch war es ein tolles Abenteuer 🙂

      Vom Sinn und Unsinn einiger Twists brauchen wir nicht reden, glaube ich 😀 Ich muss dir da vollkommen zustimmen.

      Liebe Grüße
      Nina <3

      1. Hey 🙂
        Ja, ich glaube, dass viele nur meckern, weil sie mit der Form nicht wirklich zurecht kommen. Das kommt ja auch noch dazu – ich würde es mir sooooo gerne ansehen! Stand in London auf einmal vor dem Theater, was ich in dem Moment für Tickets gegeben hätte, brauch ich wohl nicht sagen 😀

        In gewisser Weise muss ich dir zustimmen, aber auch da steht und fällt viel mit den Schauspielern, würd ich sagen. Aber ja, im Script geht das leider etwas unter, vor allem Ron war mir etwas suspekt.
        Ein Abenteuer war es auf jeden Fall. Und ich war einfach so dankbar, nochmal ein neues Abenteuer in dieser wundervollen Welt erleben zu dürfen.

        Liebe Grüße,
        Smarty <3

        1. Hi du,

          ja, dass man es sich nicht so wirklich vorstellen kann, da es nur die typisch kurz gehaltenen Szenenbeschreibungen gibt, dürfte für viele Leser schwer sein. Ich würde es auch unfassbar gerne mal sehen. Ich denke nämlich, dass es aufgeführt um Welten besser ist, als gelesen. Das glaube ich dir gerne. Wäre mir wohl nicht anders gegangen. ^^

          Dir auch? Ich hatte mit Ron wirklich meine Probleme. Er kam mir so seltsam und fremd vor. Schön, dass ich mit dieser Meinung nicht alleine dastehe.
          Da stimme ich dir vorbehaltslos zu. Hast du mitbekommen, dass wohl ein achter „richtiger“ Potter geschrieben wird? Wo einige Fragen beantwortet werden? Also so die Zwischenzeit von HP7 und HP und das verwunschene Kind. Bin gespannt, ob da was dran ist…

          Liebe Grüße <3

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