Rezension

Weil ich ein Dicker bin

Titel Weil ich ein Dicker bin
Reihe
Band Einzelband
Autor Bertram Eisenhauer
Übersetzer
Illustrator
Verlag C. Bertelsmann Verlag
Erschienen als Hardcover mit Schutzumschlag
Genre Sachbuch
Preis 19,99€ [RE] Werbung
Seitenzahl 336 Seiten
Bewertung ....

Weil ich ein Dicker bin in drei Worten?

Emotional, erleuchtend, eindrücklich.

Cover & Gestaltung von Weil ich ein Dicker bin?

Das Cover im Allgemeinen ist sehr hell und freundlich gestaltet. Zu sehen ist ein Elefant, der auf einer Bank sitzt und den Horizont betrachtet. Neben Fernweh überkommt mich beim Anblick des Buchs eine gewisse Melancholie, die ich vor allem nach der Lektüre des Buchs besser zuordnen kann. Die Gestaltung ist sachlich und klar, ohne überflüssigen Schnickschnack oder Verzierungen.

Worum geht es in Weil ich ein Dicker bin?

Bertram Eisenhauer berichtet in Weil ich ein Dicker bin über sein Leben als Übergewichtiger. Jedem dürften die Gedanken bekannt sein, wenn man ein wenig zugenommen hat, die Lieblingshose nicht mehr passt oder man sich in der Umkleidekabine in ein Teil zu zwängen versucht, das eigentlich die richtige Konfektionsgröße haben sollte, Bertram Eisenhauer kennt diese Probleme in einem stärkeren und viel frustrierendem Ausmaße. Er nimmt den Leser mit auf eine 52 Wochen andauernde Reise durch sein Leben, seine Diätversuche, seine Beziehungen und seinen aktuellen, begleiteten Abnehmversuch. Dabei schildert er mit einer gewissen Selbstironie, viel Charme und Charisma von den Dingen, die ihn zu einem Dicken gemacht haben. Es hat mich tief bewegt, wie ehrlich Bertram Eisenhauer mit seinen Lesern ist. Ich hatte das Gefühl, dass er stellenweise ausblendet, dass das von ihm Geschriebene veröffentlich wird. Es hat den Charakter eines sehr intimen Tagebuchs, das man zum Lesen in die Hand gedrückt bekommt. Er durchleuchtet sich, seine Vergangenheit und seine Gewohnheiten sehr genau, zeigt dabei aber vor allem das Schicksal der Übergewichtigen. Wie es ist, sich nicht mehr alleine richtig anziehen zu können. Wie sehr die abschätzigen Blicke, die einem pummeligen Menschen schon zusetzen, verletzen und nachwirken, teilweise noch Wochenspäter dein Selbstwertgefühl zerstören, sofern davon noch die Rede sein kann, und dich noch tiefer in deine Spirale treiben. Er spricht auch von der Verzweiflung der Verwandten, die mit einem an Übergewicht leidenden Menschen zusammenleben, ihre Hilfs- und Ausweglosigkeit, ohne dabei mitleidheischend zu sein. Er spricht offen und ehrlich über die Folgen und Konsequenzen des Übergewichts und darüber, welchen Anteil die Gesellschaft daran hat.
Ich möchte euch nichts vorweg nehmen, ihr sollt den Inhalt selbst erschließen. Mich jedenfalls hat der Inhalt, seine Lebensgeschichte in Abschnitten, sehr berührt und bewegt.

Der Schreibstil von Bertram Eisenhauer?

Man merkt es Bertram Eisenhauer deutlich an, dass er Redakteur in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung ist. Sein Schreibstil ist flüssig, sachlich und dennoch packend. Er schreibt humorvoll und emotional, ohne dem Leser ein bestimmtes Gefühl aufzupfropfen. Er lockert einige der Stellen, die mir besonders an die Nieren gingen, gekonnt auf und schafft es, eine Bandbreite von Eindrücken, Gedanken und Gefühlen widerzugeben.

Empfehlung zu Weil ich ein Dicker bin?

Weil ich ein Dicker bin hatte mich von seiner Thematik direkt angesprochen. Bertram Eisenhauer erzählt offen und ehrlich von seinem Erlebnisse, genauer von seinem Leben und eröffnet einem als Leser einen anderen Blickwinkel. Das Thema Gewicht ist für kaum jemanden ein angenehmes Thema, erst recht nicht, wenn es als krankhaft oder abnormal gewertet wird. Wenn es aber wirklich gesundheitsgefährdende Ausmaße annimmt, wird er wahrhaft ernst. Und aus dieser Perspektive wirft Bertram Eisenhauer seine Lebensgeschichte und Eindrücke in die Waagschale. Er hat es bei mir geschafft, ein neues Bewusstsein bezüglich der Thematik Gewicht/Übergewicht zu erlangen. Ich danke dem C. Bertelsmann Verlag herzlich für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Weil ich ein Dicker bin.

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Montagsartikel

#21

Guten Morgen ihr Lieben zu einem neuen [Montagsartikel]!

In den vergangenen Wochen war es ja ziemlich still hier, aber ich kann euch versprechen, es wird wieder Neues geben. Ich habe fleißig rezensiert und lese momentan auch wieder. Es fühlt sich so unendlich gut an, endlich wieder in Romane einzutauchen und erst nach Stunden wieder daraus aufzutauchen. Ich habe den Griff zum Buch unheimlich vermisst. Demnach werden Stück für Stück alle Aufgaben nachgeholt werden, die zuvor liegen geblieben waren, wie meine Challengeseiten, die Leseliste, einige Monatsstatistiken und eine Menge an Bildern für Rezensionen. Die neue Woche startet auch direkt mit meiner Antwort der Montagsfrage.

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